Die
Vereinsgründung im Jahr 1964:
Eine
bewundernswerte Pionierleistung.
Zu Beginn der 60er Jahre wurde unter der fußballbegeisterten Jugend von
Piringsdorf der Wunsch laut, einen eigenen Fußballverein zu gründen.
Angetrieben von der Liebe zum Fußballsport und ermutigt durch die
Beispiele einiger Nachbar- orte, nahmen die anfangs eher vagen
Vorstellungen immer konkretere Formen an.
Im Jahr 1964 war es dann
soweit. Einige ältere Piringsdorfer, allen voran der spätere Gründungsobmann
Hubert „Huwi“ Mayer, nahmen sich der Sache der Jugend an, und so
stand der Vereinsgründung nichts mehr im Wege. Mit Schreiben vom
15.02.1964 wurde der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf die Gründung
des SC Piringsdorf bekannt gegeben. Die erste Vereinsleitung des SCP
setzte sich wie folgt zusammen:
Obmann:
Obmannstv.:
Schriftführer:
Schriftführerstv.:
Kassier:
Kassierstv.:
Sektionsleiter:
|
Stefan
Paller
Franz
Schnabl
Dir.
Viktor Hatz
Sebastian
Stampf
Rudolf
Schnabl
Alois
Fraller
Stefan
Paller
|
Beiräte:
|
Rupert
Hauser
Hubert
Leidl
Eduard
Schnabl
Karl
Hauser
|
Mit Schreiben vom 4.3.1964, Zahl: SD – Ver. 372/64 wurde von der
Sicherheitsdirektion für das Burgenland die Bildung des SC Piringsdorf
anerkannt, und sofort nach dieser offiziellen Bestätigung machte man
sich mit großem Eifer daran, das begonnene Aufbauwerk fortzusetzen. Von
der Gemeinde wurde un- mittelbar neben der „Sulzquelle“ eine Wiese
zur Verfügung gestellt, die mit großem persönlichen Einsatz und unter
Leistung zahlreicher freiwilliger Arbeitsstunden zu einem Fußballplatz
ausgebaut wurde. Dieser Platz wurde dann am 21.Juni 1964 im Rahmen einer
feierlichen Eröffnung seiner Bestimmung übergeben. Im Eröffnungs-
spiel mußte man allerdings noch der mangelnden Routine Tribut zollen
und sich den Gästen aus Oberpullendorf klar geschlagen geben. Doch
diese Niederlage konnte die Freude über das mit viel Idealismus
erbrachte Werk natürlich nicht beeinträchtigen,
und man ging mit großem Eifer daran,
sich auf das erste Meisterschaftsjahr vor- zubereiten. Als
Vereinsfarben wurden – ein Zugeständnis und kleines Dankeschön
an
den glühenden Austria-Fan Hubert Mayer – die Farben violett-weiß gewählt.
|
|
Das
Eröffnungsspiel am 21. Juni 1964
gegen
Oberpullendorf
|
|
|
Diese
Mannschaft bestritt das Eröffnungsspiel:
v. l.
stehend:
J.
Böhm, K. Stifter, A. Fraller, E. Hauser
A.
Böhm, W. Treiber, St. Wolfgeher
hockend:
F.
Fraller, S. Schnabl,
R. Hauser, A. Böhm |
|
|
|
|
Prost
! In fröhlicher Runde genoß man
die
erste gemeinsame Weihnachtsfeier.
|
Die
harten Lernjahre:
1964
– 1968:
Im
Herbst 1964 nahm der SCP zum ersten Mal an einer offiziellen
Meisterschaft teil. Man spielte in der 2. Klasse Mitte und ging mit großem
Ambitionen in den Bewerb, der auch rech verheißungsvoll begann. Das
erste Heimspiel wurde gegen Necken- markt 4:3 gewonnen. und der Jubel
kannte keine Grenzen.
Doch
in den folgenden Partien mußte man dann doch „Lehrgeld bezahlen“
und die größere Routine der Gegner anerkennen. Auch in der Frühjahrsaison
lief es nicht viel besser, und so konnte der SCP in seinem ersten
Meisterschaftsjahr mit 7 Punkten und einem Torverhältnis von 21:51
leider nur den 7. und letzten Platz belegen.
Auch in der Saison 1965/66
war es für die junge Piringsdorfer Elf nicht leicht, sich in dem harten
Bewerb durchzusetzen. Die negativen Höhepunkte waren das 0:5 gegen Großwarasdorf,
das 1:6 gegen Neckenmarkt und das 2:8 gegen Lackenbach. Positiv
stachen nur die beiden Siege – 4:3 gegen Sieggraben und 5:2 gegen
Nikitsch – sowie das 0:0 gegen Ritzing heraus. Allerdings konnte man
sich in dieser Saison, dank der besseren Tordifferenz von den
punktegleichen Ritzingern, auf dem vorletzten Platz platzieren.
Im Spieljahr 1966/67 lief es
dann für die ambitioniert kämpfende Piringsdorfer Truppe etwas besser.
Mit 16 Punkten und einem nur knapp negativen Torverhältnis von 48:52
konnte man den 8. Platz unter 11 Vereinen belegen. Herausragend waren
dabei das 6:2 gegen Mannersdorf und das 8:3 gegen Unterpullendorf.
In der Saison 1967/68 gab es
dann einen Rückschlag und der SCP mußte sich wieder mit dem letzten
Tabellenplatz zufriedengeben. Dabei kam man mit 2:7 gegen Rattersdorf,
3:12 gegen Großwarasdorf, 0:6 gegen Dörfl und 0:12 gegen Nikitsch
einige Male gehörig unter die Räder. Bei der 6:5 Niederlage in
Neckenmarkt erzielte Edi Schnabl alle 5 Treffer für Piringsdorf, und
mit dem 8:1 Sieg gegen Mannersdorf gab es zumindest ein eindrucksvolles
Erfolgserlebnis.
|
|
Mannschaft
und Betreuer im Jahr 1964:
v. l.
stehend:
H.
Mayer, F. Fraller, J. Böhm, A. Fraller,
K.
Stifter, E. Hauser, J. Csukovich,
R.
Schnabl, St. Paller
hockend:
S.
Schnabl, W. Treiber, J. Bauer,
K.
Hauser, A. Böhm |
|
|
Reservemannschaft
in den
ersten
Jahren:
v. l.
stehend:
E.
Schnabl, F. Leitner, A. Stampf,
W.
Böhm, W. Schnabl, M. Stampf
hockend:
H.
Stelczenmayr, R. Hauser, E.
Kirchknopf, St. Wolfgeher, J. Haspel |
|
|
Der sportliche
Aufschwung zeichnet sich ab:
1968 - 1970:
1968
wurde auch in unserer Nachbargemeinde Unterrabnitz ein Fußballverein
gegründet, und dadurch gingen dem SCP zahlreiche Spieler verloren. Der
Vereins- führung gelang es aber, durch den Einbau talentierter
Nachwuchsspieler und der Verpflichtung der Stürmer Ferdinand Maas und
Franz Hatz dieses Manko mehr als wettzumachen. Gleich im ersten Spiel
konnte man die neugegründete Unter- rabnitzer Truppe nach einem 1:3
Pausenrückstand noch mit 5:3 niederkämpfen. Auch in den
darauffolgenden Spielen und in der Frühjahrsaison konnte unsere
neuformierte Elf zahlreiche schöne Resultate erzielen, was in der
Endabrechnung den 6. Platz bedeutete.
In
der Saison 1969/70
deuteten die Piringsdorfer Fußballer zum ersten Mal an, daß sie in
Hinkunft auch ein Wort bei der Vergabe des Meistertitels mitreden
wollten. Nach einer geglückten Herbstsaison mit zum Teil imponierenden
Resultaten – 6:1 gegen Nikitsch (3x K. Stifter und 3x F. Maas), 8:2
gegen Kroatisch Geresdorf (3x E. Schnabl und 3x F. Maas), 7:3 gegen
Mannersdorf (4x F. Hatz) – konnte man den ersten großen Erfolg
verbuchen und punktegleich mit Unterrabnitz als Herbst- meister überwintern.
In
der Frühjahrsaison lief es dann allerdings nicht mehr so gut.
Eingeleitet durch eine 0:1 Heimniederlage gegen den Erzrivalen
Unterrabnitz mußten unsere Fußballer einige weitere Niederlagen
einstecken und fielen in der Endabrechnung auf den
5. Platz zurück, während
sich der SC Unterrabnitz den Meistertitel holte und in die 1. Klasse
aufstieg.
Es ist
geschafft: der SCP ist Meister:
1970/71:
Im Spieljahr 1970/71 sollte es aber dann doch gelingen, den in
der Vorsaison im Finish noch vergebenen Meistertitel zu holen. Mit einer
Super-Herbstsaison legte man bereits den Grundstein für den ersten großen
Erfolg in der Klubgeschichte. Mit Ausnahme eines 4:4 Unentschiedens in
Nikitsch wurden alle Spiele gewonnen, und so konnte man bereits mit
einem beruhigenden 4-Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Kroatisch
Geresdorf in die Winterpause gehen. Hervorzuheben wären dabei noch der
8:0 Auswärtssieg gegen Frankenau und der 5:1 Heimsieg gegen den
unmittelbaren Konkurrenten Kr. Geresdorf.
Im
Frühjahr konnte man dann die Siegesserie fortsetzen und sich an der
Tabellen- spitze behaupten. Lediglich nach einer 0:4 Niederlage in der
15. Runde in Ober- loisdorf kam Kr. Geresdorf noch einmal bis auf 3
Punkte heran. Doch schon in der darauffolgenden Runde wurde Mannersdorf
auswärts mit 5:3 geschlagen, und da Kr. Geresdorf gleichzeitig eine 0:3
Heimniederlage gegen Rattersdorf hinnehmen mußte, konnte der
Meistertitel bereits 2 Runden vor Schluß sichergestellt werden. Der 1.
Meistertitel war errungen, und der SC Piringsdorf stieg in die 1. Klasse
Mitte auf.
|
|
Meister
1970/71:
v. l.
hockend:
F.
Hauser, A. Fraller, J. Weidinger,
W.
Schnabl, A. Maschler
2.Reihe:
F.
Hatz, F. Leitner, K. Stifter,
St.
Kleibensturz, J. Schnabl
3.
Reihe:
J.
Böhm, E. Schnabl, J. Maschler, St.
Paller, H. Stelczenmayr, F. Schnabl |
|
|
3 gefürchtete Goalgetter des SCP:
v.l.: K. Stifter, F. Hatz, E. Schnabl
|
|
|
Der bittere
Weg zurück in den Fußballkeller:
1971/72:
Das „Gastspiel“ des SCP in der
1. Klasse Mitte stand aber von Anfang an unter keinem guten Stern. Es
schien geradezu so, als wäre der Verletzungsteufel in Piringsdorf seßhaft
geworden. Faktisch mit Beginn der Meisterschaft mußte man mit Stefan
Kleibensturz, Franz Hauser, Edi Schnabl und Alois Maschler nicht weniger
als 4 Stammspieler vorgeben, und es war unmöglich, diesen Aderlaß als
Aufsteiger unbeschadet zu überstehen. Und so kam es, wie es auf Grund
dieser widrigen Umstände kommen mußte. Unsere Mannschaft konnte in
keiner Phase der Meister- schaft and die in der Vorsaison gezeigten
ausgezeichneten Leistungen anschließen und war so zu einem
„Schattendasein“ degradiert. In der ersten Runde setzte es in Hirm
eine empfindliche 6:2 Niederlage. Im Heimspiel gegen Antau schien sich
der sprichwörtliche Kampfgeist des SCP trotz der vielen Ausfälle noch
einmal durch- zusetzen. In der Halbzeit führte man bereits mit 3:1 und
alle glaubten schon an den ersten Sieg. Doch in der zweiten Hälfte
drehten die Antauer mächtig auf, und
das Spiel wurde noch mit 3:4 verloren. Jetzt war die Moral der
Mannschaft endgültig gebrochen. In den folgenden Runden gab es nur mehr
Niederlagen, und das Piringsdorfer „Lazarett“
war endgültig in die Rolle des Prügelknaben und Punkte-
lieferanten gedrängt. Daß unter diesen Niederlagen einige gehörige
Packungen, wie das 1:11 in Großwarasdorf und das 0:10 in Marz, waren,
versteht sich unter diesen Umständen fast von selbst. Erst in der
vorletzten Runde konnte man mit einem klaren 5:2 Heimsieg im
Nachbarschaftsderby gegen Lockenhaus, bei dem Scharf- schütze Franz
„Joe“ Hatz 4 Treffer beisteuerte, die ersten Punkte „ins
Trockene“ bringen. Auch in der letzten Runde gab es mit einem 4:4
Unentschieden gegen Unterfauenhaid noch einen Punkt auf das mehr als
magere Punktekonto zu ver- buchen. Trotz dieses Aufschwungs am Ende der
Herbstsaison mußte man mit 3 Punkten und einem Torverhältnis von 22:58
als abgeschlagener Letzter in die Winterpause gehen.
In der Frührjahrsaison stand dann
ein Großteil der verletzten Spieler wieder zur Verfügung, und das
Spiel unserer Elft lief etwas besser. doch der psychische
Substanzverlust auf Grund der verpatzten Herbstsaison war bereits zu groß,
um noch einen Umschwung herbeiführen zu können. Niemand glaubte mehr
daran, das unmögliche doch noch schaffen zu können, und so setzte es
auch im einem 4:3 in Lockenhaus und einem 3:2 Heimsieg gegen
Unterfauenhaid konnte man allerdings auch 2 Siege auf der Habenseite
verbuchen. Letztendlich belegte der SCP mit 8 Punkten und einen Torverhältnis
von 44:99 den letzten Tabellenplatz und mußte den bitteren Weg zurück
in den Fußballkeller antreten.
Die
Kampfmannschaft um 1972:
v. l.
hockend:
H.
Treiber, A. Fraller, P. Schnabl,
H.
Stelczenmayr, J. Mandl
2.Reihe:
F.
Maas, K. Stifter, F. Leitner
3.
Reihe:
J.
Schnabl, J. Böhm, W. Schnabl, F.
Hauser, J. Paar |
|
Eine Zeit ohne
nennenswerte Höhepunkte
1972-1977:
Nach diesem kurzen Gastspiel in der 1. Klasse brauchte der SCP einige
Zeit, um sich von dem fußballerischen Desaster zu erholen. In den
folgenden Jahren hielten wir einen konstanten Mittelfeldplatz in der 2.
Klasse, konnten uns aber nie ent- scheidend in Szene setzen.
1972/73
belegte unsere Mannschaft den 5. Tabellenplatz, wobei der 6:3 Heimsieg
gegen Unterpullendorf, bei dem Rudi Leitner und Franz Hatz je 3 Treffer
bei- steuerten, sowie der 5:2 Sieg im Lokalderby gegen Unterrabnitz, bei
dem Werner Schnabl 3x ins Schwarze traf, und der Fußballkrimi beim 6:6
gegen Lutzmannsburg, die einzigen nennenswerten Höhepunkte waren.
Erwähnenswert in der Saison 1973/74
sind der 5:0 Sie gegen Kr. Geresdorf, der 8:2 Heimsieg gegen Pilgersdorf,
bei dem Herbert „Harry“ Fuchs 4 Treffer erzielte, sowie der 4:2 Sieg
gegen den Erzrivalen Unterrabnitz, bei dem die Brüder Werner, Josef und
Paul Schnabl je einmal ihre „Visitenkarte“
beim gegnerischen Torhüter abgaben.
Das Spieljahr 1974/75 kann
man in Piringsdorf als „Jahr der Füchse“ bezeichnen. Vor allem
„Harry“ Fuchs hatte in dieser Saison sein Visier besonders gut
eingestellt. Beim 8:0 Heimsieg gegen Frankenau erzielte er 4 Treffer und
Josef und Franz Fuchs trafen je einmal, was in der burgenländischen
Sportberichterstattung mit der Schlagzeile „Fuchs Festival in
Piringsdorf“ gewürdigt wurde. Beim 6:2 Heimsieg gegen Dörfl wiederum
waren die „Füchse“ überhaupt für die Gesamte Treffer- ausbeute
verantwortlich (5x“Harry“ und 1x Josef).
In der Saison 1975/76
belegte man den 7. Rang, wobei lediglich das 6:3 gegen Kr. Geresdorf und
das 6:2 gegen Oberloisdorf eine besondere Erwähnung verdienen.
1976/77 ging man wieder
daran, einen größeren Umbau in der Mannschaft vorzu- nehmen. Rund um
die Routiniers Werner und Josef Schnabl, Reinhold Schuneritsch,
„Harry“ Fuchs, sowie „Legionär“ Albert Rosznyak und
Landesligateilnehmer Edi Schnabl wurde versucht, mit den talentierten
Nachwuchspielern aus der Schüler- Meisterelf 1973/74 – Werner Seidl,
Wolfgang Schuneritsch, Franz Liebentritt, Anton Stelczenmayr, Herbert
Hauser, Ernst Leitner und Franz Maschler – eine erfolg- versprechende
Mannschaft für die Zukunft aufzubauen. In der ersten Saison konnte sich
diese neuformierte Elf aber natürlich noch nicht richtig durchsetzen.
Aber je länger die Meisterschaft dauerte, desto besser stellten sich
die Spieler aufeinander ein, und in der vorletzten Runde gab es gegen
Unterpullendorf einen 11:1 Kantersieg, wobei Edi Schnabl und „Harry“
Fuchs je 3x scorten.
Der 2.
Meistertitel:
1977/78:
Aber schon in der darauffolgenden Saison sollten sich für den neuen
Obmann Johann Maschler, Sektionsleiter Edi Hauser und die gesamte Führung
des SCP das Vertrauen und die Geduld, die man in diese Elf gesetzt
hatte, bezahlt machen. Die Mannschaft setzte sich aus einer idealen
Mischung aus Routiniers und „hungrigen“ Nachwuchsspielern zusammen
und zeigte bereits zu Beginn der Herbstmeister- schaft deutlich auf, daß
man auch ein Wort bei der Vergabe des Titels mitreden wollte. In der
ersten Runde kämpfte man Unterpullendorf auswärts mit 6:4 nieder,
obwohl man länger als 1 Stunde mit nur 10 Spielern auskommen musste,
nachdem Reinhold Schuneritsch ausgeschlossen worden war. In der Folge
gab es dann Siege gegen die Lokalrivalen Unterrabnitz, Dörfl und
Lockenhaus. Der Lohn für diese guten Leistungen war die Winterkrone,
allerdings nur auf Grund der besseren Tordifferenz vor den
punktegleichen Teams aus Unterrabnitz und Rattersdorf.
In
der ersten Frühjahrsrunde gab es eine überraschende 1:2 Heimschlappe
gegen Schlußlicht Unterpullendorf und unsere Elf fiel auf den 2. Platz
zurück. Doch bereits im nächsten Spiel wurde diese Scharte ausgewetzt.
In einem sehenswerten Derby kämpfte man Unterrabnitz trotz eines 1:2
Pausenrückstandes noch mit 3:2 nieder. Dabei bot vor allem Torhüter
Werner Seidl eine Glanzpartie und avancierte so zum Vater des Sieges. In
der vierten Runde wurde Lockenhaus mit 7:1 vom Platz gefegt, und dabei
schlug die Geburtsstunde für einen der ganz „Großen“ des
Piringsdorfer Fußballsport. Der damals blutjunge Stürmer Franz
„Ferry“ Maschler „zerlegte“ mit 5 Treffern den Gegner praktisch
im Alleingang und sicherte sich damit auf eindrucksvolle Weise endgültig
einen Stammplatz in der Kampf- mannschaft.
Der
negative Höhepunkt dieser Saison war dann die 0:5 Niederlage gegen den
unmittelbaren Titelkonkurrenten Frankenau, obwohl das Spiel wegen eines
Wolkenbruches bereits nach 55 Minuten abgebrochen werden musste. Unsere
Elf erholte sich aber schnell von diesem Schock, und mit dem 3:3 in
Oberloisdorf und einem 4:2 Sieg in der letzten Runde in Pilgersdorf ließ
man sich die Titelchance nicht mehr nehmen. Der SC Piringsdorf hatte es
wieder geschafft und stieg nach 1971 zum 2. Mal in die 1. Klasse auf.
|
|
Meister
1977/78:
v. l.
stehend:
R.
Schuneritsch, W. Seidl, W. Schnabl, A. Weidinger, F. Fuchs, E.
Leitner,
F.
Maas, A. Stelczenmayr, E. Hauser
hockend:
J.
Schnabl, F. Maschler, P. Schnabl,
E.
Schnabl, H. Fuchs, A. Rosznyak,
J.
Fuchs
|
Der harte
Kampf gegen den Abstieg:
1978-1983
Nach diesem großen sportlich
Erfolg hing natürlich der Fußballhimmel in Piringsdorf voller Geigen,
und man ging mit viel Zuversicht und großen Enthusiasmus in die neue
Meisterschaft. Die
Vereinsleitung unter Obmann Johann
Maschler und Sektions- leiter Edi Hauser hatte volles Vertrauen
in die Mannschaft, und so beschloß man, keine finanziellen Risiken
durch Neuverpflichtungen einzugehen und weiterhin auf den eigenen
Nachwuchs zu setzen. Doch in der 1. Klasse wehte ein beträchtlich
rauherer Wind, und dementsprechend schwer war es für die unroutinierte
Piringsdorfer Elf, sich auch in diesem Umfeld durchzusetzen. Obwohl
die Mannschaft recht ambitioniert spielte und die gesamte Kampfkraft in
die Waagschale warf, setzte es in den ersten Spielen der Herbstsaison 1978
nur Niederlagen, und unsere Elf lag nach 5 Runden am Tabellenende. Erst
in der 6. Runde konnte man mit einem hart erkämpften 4:3 Heimsieg gegen
Lackenbach die ersten Punkte auf das eigenen Konto verbuchen. Auch die nächsten
beiden Heimpartien gegen Horitschon und Kobersdorf konnte man knapp mit
5:4 bzw. 3:2 zu den eigenen Gunsten entscheiden. In diesen drei
Spielen war vor allem der Kampfgeist für den positiven Ausgang
verantwortlich. Angetrieben von einem fanatischen Publikum wurde nämlich
in allen drei Spielen der Sieg erst in den letzten 10 Minuten
sichergestellt. Nach einem 2:2 in Kr. Minihof mußte man aber trotzdem
mit nur 7 mageren Punkten in die Winterpause gehen. In der Frühjahrssaison
ging es dann in einer ähnlichen Tonart weiter, wobei man mit 2:7 gegen
Sigleß und 1:7 gegen Krensdorf zwei arge Debakel hinnehmen mußte. Am
Ende wurden aber der große Einsatz und die ungebrochene Kampfkraft
unserer Mannschaft doch noch belohnt. Mit 18 Punkten belegte man den 12.
Platz und sicherte sich so den Klassenerhalt.
Auch im Spieljahr 1979/80
wurden die Nerven aller Beteiligten wieder bis auf des äußerste
strapaziert. Obwohl unsere Burschen wieder mit dem bekannten Kampf-
geist und bedingungslosen Einsatz ans Werk gingen, war man trotzdem
wieder ständig in den Abstiegskampf verwickelt. Zwar lief es im Herbst
etwas besser und man überwinterte mit 10 Punkten auf dem 11. Rang, doch
im Frühjahr wollte es überhaupt nicht so recht klappen, und man
schlitterte immer tiefer in den Abstiegsstrudel. Als dann in der
vorletzten Runde das vermeintliche Abstiegsderby in Pilgersdorf mit 1:3
verloren wurde, hatte man sich in Piringsdorf bereits mit der Rückkehr
in die 2. Klasse abgefunden. Doch der „Fußballgott“ hatte Mitleid
mit der jungen Piringsdorfer Truppe. In diesem Jahr gab es in der 1.
Klasse Mitte nur einen Absteiger, und so kam der SCP als Vorletzter noch
einmal mit einem blauen Auge davon.
Im Herbst 1980 schien sich
dann die positive Wende für den SCP anzukündigen. Nach Siegen gegen
Sauerbrunn, Sigleß, Horitschon, Wiesen und einem fulminanten 5:0
Kantersieg gegen Lackenbach schien man sich bereits als seriöser Mittel-
ständler zu etablieren. Man überwinterte mit 12 Punkten auf dem
ausgezeichneten 7. Rang und ging mit großem Ambitionen in die Frühjahrsaison.
Doch im Frühjahr erfolgte dann wieder ein unerklärlicher Rückfall,
wobei man speziell in den Heim- spielen mit teilweisen inferioren
Leistungen aufwartete. Besonders nach der 1:10 Heimniederlage gegen
Horitschon herrschte beim SCP Weltuntergangsstimmung. Doch in dieser
Situation bewiesen unsere Fußballer wieder einmal ihre „Steher-
qualitäten“. Man stritt sich im wahrsten Sinne des Wortes zusammen
und beendete die Meisterschaft auf dem „sicheren“ 11. Platz.
In der Saison 1981/82 setzte
es gleich im ersten Spiel in Sauerbrunn ein 0:9 Debakel, und die
Piringsdorfer Fußballfreunde hegten bereits ärgste Befürchtungen.
Doch wie schon so oft erfingen sich Schnabl, Schuneritsch, Fuchs und Co.
wieder und belegten am Ende der Herbstsaison den respektablen 9. Platz.
Auch im Früh- jahr konnte man die gute Form halten, was in der
Endabrechnung den beachtlichen 8. Rang bedeutete.
Das Spieljahr 1982/83
brachte dann wieder einen Rückschlag. Die Mannschaft fand nie zu ihrem
Spiel und befand sich während der gesamten Spielzeit in akuter
Abstiegsgefahr. In gewohnter Manier – man hatte schließlich bereits
einige Erfahrung im Abstiegskampf – meisterte unsere Elf aber auch
diese kritische Situation und schaffte mit einem 3:2 Auswärtssieg gegen
Wiesen im letzten Augenblick doch noch den Klassenerhalt.
Die
Kampfmannschaft in den ersten Jahren nach dem Aufstieg
(einige
Spieler fehlen wegen Verletzung):
v. l.
stehend:
W.
Schnabl, A. Weidinger, F. Liebentritt, R. Schuneritsch, E.
Leitner, H. Hauser
hockend:
F.
Maschler, E. Schnabl, P. Schnabl, E. Wiedenhofer, F. Fuchs
|
|
Ein
sportliches Zwischenhoch:
1983/84:
Die Saison 1983/84
brachte dann den sportlichen Höhepunkt in der 25jährigen Geschichte
des SC Piringsdorf. Die Ergebnisse der Herbstsaison ließen diesen
Aufschwung allerdings noch nicht erahnen. Auf gute Leistungen folgten,
wie schon in den Jahren zuvor unerklärliche Umfaller, was in der
Herbsttabelle mit 10 Punkten und einem Torverhältnis von 26:27 den 10.
Platz bedeutete. Doch in der Frühjahrs- saison drehten unsere Fußballer
mächtig auf. Mit Ausnahme der 1:3 Niederlage gegen Frankenau wurde kein
Spiel verloren, was in der Endabrechnung mit 27 Punkten und einem
Torverhältnis von 50:37 den ausgezeichneten 4. Platz ergab. Dieses
Ergebnis wäre aber noch deutlich ausgefallen, hätte man nicht den
klaren 4:1 Sieg in der letzten Runde gegen Sauerbrunn noch nachträglich
wegen Zuschauerausschreitungen in eine 0:3 Strafbeglaubigung
umgewandelt. Aber trotz dieses etwas unschönen Abschlusses war das
Spieljahr 1983/84 ein sportlicher Höhepunkt in der Piringsdorfer Fußballgeschichte.
Wiederum im
Abstiegskampf:
1984-1986:
Doch schon in der darauffolgenden
Saison verfiel man wieder in den alten Trott und konnte in keiner Weise
an die zuvor gezeigten Leistungen anschließen. Hatte man im Frühjahr 1984
noch wieder „Wechselbäder“ für die ohnehin schon stark
strapazierten Nerven der Piringsdorfer Fußballfans. Den negativen Höhepunkt
bildete dabei das 0:7 Debakel gegen Lackenbach bereits in der dritten
Runde. So brachte man es bis zum Ende der Herstsaison nur auf 9 Punkte,
was den 12. Tabellenplatz bedeutete, und bereitete sich bereits wieder
auf einen heißen Abstiegskamp im Frühjahr vor. Doch die schon
traditionelle Frühjahrsstärke des SCP sorgte auch diesmal für ein
„Happy End“. Mit einer konstant guten Leistung, aus der noch der 4:0
Heimsieg gegen Sauerbrunn und das 3:0 gegen Rattersdorf herausragten,
erkämpfte man noch den 10. Platz in der Endtabelle. Lediglich in der
letzten Runde war man nicht mehr ganz bei der Sache, und so setzte es
gegen Absteiger Lutzmannsburg eine schwere 0:5 Niederlage.
Die Meisterschaft 1985/86
brachte für unsere Fußballer den härtesten Abstiegs- kampf seit dem
Aufstieg im Jahr 1978. Das Durchschnittsalter der Mannschaft war
vielleicht schon etwas zu hoch, einige Akteure spekulierten bereits
damit, ihre Karriere zu beenden, und daher stimmte die „Mischung“ in
der Mannschaft ganz einfach nicht mehr. Dementsprechend schwer war es für
unsere Elf dann auch während der gesamten Spielzeit. Im Herbst gab es
daheim mit dem 2:1 gegen Neutal den einzigen Sieg, und man ging mit 7
Punkten als Vorletzter in die Winterpause. Aber auch im Frühjahr gelang
es nicht, die Rolle des Prügelknaben abzugeben. Mit 0:4 gegen
Lackenbach, 0:5 gegen Weppersdorf und 1:6 gegen Rattersdorf mußte man
schwere Niederlagen einstecken. Schließlich kam es dann zu einem
Abstiegskamp, bei dem „Altmeister Hitchcock“ Regie geführt haben könnte,
und der an Dramatik nicht mehr zu überbieten war. Der Zufall wollte es,
daß der Absteiger in der letzten Runde im direkten Duell zwischen
Piringsdorf und Frankenau ermittelt wurde. Der SCP entschied diese
„Zitterspiel“ denkbar knapp mit 1:0 für sich (schütze des
Goldtores „Harry“ Fuchs) und schaffte damit um „Haaresbreite“
– gleiche Punkteanzahl, gleiche Tordifferenz – durch die höhere
Anzahl der erzielten Treffer den Sprung auf den rettenden vorletzten
Platz (Allerdings konnte sich Frankenau in den 2 Entscheidungsspielen
gegen Unter- rabnitz ebenfalls den Weiterverbleib in der 1. Klasse
sichern). Man hatte es noch einmal geschafft, doch es war für alle
Beteiligten klar, daß man sich für die kommende Saison etwas wird
einfallen lassen müssen.
|